Das Forum in Europa

Die Gründung vom Ökumenischen Forum Christlicher Frauen in Europa ist getragen von der Sehnsucht nach einer versöhnten Nachbarschaft, die den Frieden stärkt und aufbaut sowie dem Wunsch Frauen in Europa und weltweit zu ermächtigen ein selbstverantwortetes Leben zu führen und zu ermutigen die Gesellschaft bewusst mitzugestalten.

Am Beginn des Forums traten neben verschiedenen Sprachen auch die kulturellen und gesellschaftlichen Unterschiede deutlich zu Tage, die eine Gründung erschwerten. Das Zusammentreffen von Frauen aus Ost, Süd, West und Nord barg Sprengkraft. Diese Herausforderungen der Anfangsjahre konnten jedoch 1982 soweit überwunden werden, dass die Gründungssitzung in Gwatt in der Schweiz unter der Leitung von Ruth Epting, die das Forum bis zu ihrem Tod 2006 aktiv mitgestaltete, stattfinden konnte.

Ab da versuchte man auf gleichberechtigter Basis die christliche Vielfalt europäischer Frauen sichtbar zu machen. Neben dem Einsatz für Frieden und Versöhnung, gegen den Frauenhandel, für ein ökumenisches Leben, für eine verantwortungsvollen Umgang mit den Ressourcen der Erde und dem Einsatz für eine multikulturelle Zusammenarbeit, gab und gibt es im Ökumenischen Forum Christlicher Frauen in Europa immer auch Platz für persönliche Geschichten und Erfahrungen.

Das Ökumenische Forum Christlicher Frauen in Europa wird von einem Koordinationskomitee geleitet. Dieses besteht aus drei Ko-Präsidentinnen und mind. vier weiteren Mitgliedern. Das Koordinierungskomitee wird alle vier Jahre im Rahmen der Generalversammlung gewählt. Bei den Wahlen wir auf ein ausgewogenes Konfessionen- und Länderverhältnis geachtet.

Das Forum in Österreich

Das Europäische Forum Christlicher Frauen in Österreich wurde 1989 gegründet. Die in Wien 1985 abgehaltene Konferenz „Christliche Frauen unterwegs“ wurde von der Katholischen Frauenbewegung in Österreich und der Evangelischen Frauenarbeit in Österreich getragen und wirkte nach. Damals wurde deutlich, dass Österreich aus geographischer und ökumenischer Sicht eine wichtige Schnittstelle zwischen Ost und West darstellte. Die österreichischen Frauen trafen sich zunächst zur „Ökumenischen Werkstatt: Frauen und Kirche“ und eine erste Vernetzung von kirchlichen Frauenorganisationen wurde erreicht. Schließlich entschloss man sich 1989 ein „Ökumenisches Forum Christlicher Frauen in Österreich“ zu gründen. Zu den Gründungsmitgliedern und Pionierfrauen zählten:

  • Altkatholische Kirche-Frauenreferat, Eva Repits
  • Arbeitsgemeinschaft Evangelischer Theologinnen, Johanna Uljas-Lutz
  • Christlicher Verein junger Frauen, Christa Gärtner
  • Evangelische Frauenarbeit in Österreich, Inge Schintlmeister, Gerhilde Merz, Barbara Rauchwarter, Christiane Német
  • Frauendienst der Evangelisch-methodistischen Kirche in Österreich, Katharina Friedrich
  • Katholische Frauenbewegung Österreich, Ingrid Klein, Grete Artner, Hedwig Gründler, Katharina Eiselsberg, Christa Esterhazy
  • Katholischer Akademikerverband Österreich,  Fraueninitiative , Irmfried Speiser
  • Österreichisches Frauenforum Feministischer Theologie, Lisbeth Koehler-Pilz

Als Beraterinnen waren Oberin Christine Gleixner und die evangelische Theologin Evi Krobath am Aufbau des Forums beteiligt.

Bereits 1990 wurde das Ökumenische Forum Christlicher Frauen in Österreich in den Ökumenischen Rat der Kirchen mit Beobachterstatus aufgenommen. Als Meilenstein kann mit Sicherheit auch die 2. Ökumenische Versammlung in Graz (Schlussworte von Michaela MoserErklärung als PDF) bezeichnet werden. Dort präsentierte und provozierten christliche Frauen ganz bewusst, um aufmerksam darauf zu machen, dass auch sie Teil einer lebendigen Kirche Jesus sind.

Die Veröffentlichung der Charta Oecumenica 2001 hat die Kirchen in Österreich dazu veranlasst deutlich Stellung zu sozialen und gesellschaftlichen Fragen zu beziehen. 2003 hat der Ökumenische Rat der Kirchen in Österreich das „Österreichische Sozialwort veröffentlicht. Auf Initiative des Ökumenischen Forums Christlicher Frauen in Österreich wurde ein „Österreichisches Sozialwort der Frauen im selben Jahr veröffentlich, welches die Anliegen des „Österreichischen Sozialwortes“ aus frauenspezifischer Perspektive ergänzt.

Let’s Rock the Economy“ lautete der Titel der 2013 von den Österreichischen Forumsfrauen ausgerichteten Tagung im Rahmen des Meetings der Nationalkoordinatorinnen Europas.

Das Ökumenische Forum Christlicher Frauen in Österreich wird gleitet von einem Vorstand, diesem gehören zwei Nationalkoordinatorinnen, einer Finanzreferentin und deren Stellvertreterin sowie je eine Delegierte der Mitgliedseinrichtungen an. Einmal im Jahr findet eine ordentliche Mitgliederversammlung statt, bei der alle vier Jahre auch der Vorstand gewählt wird.

Seit 2005 ist das Ökumenische Forum Christlicher Frauen in Österreich als Verein anerkannt und registriert.

Die Arbeit des Forums wird finanziert durch Mitgliedsbeiträge und Spenden.

Ausführliche Geschichte